Das Glück hat acht Arme

von Shelby Van Pelt

Ich muss es gleich vorweg sagen: Oktopoden sind meine Lieblingstiere. Sie faszinieren mich so sehr, dass ich mir sogar einen Oktopus auf meinen rechten Unterarm tätowieren ließ. Entsprechend voreingenommen nahm ich „Das Glück hat acht Arme” in die Hand. Ein Buch mit einem Oktopus auf dem Cover, und das auch noch als Aquarell? Das könnte gut werden.

Wurde es dann auch. Es gab bisher drei Bücher in meinem Leben, die mich zu Tränen gerührt haben. Dieses Buch ist eines davon. Seit Tova Sullivan Witwe ist, putzt sie im Sowell Bay Aquarium. Dort freundet sie sich mit Marcellus, einem neugierigen, klugen Riesenoktopus, an, der für die meisten Menschen wenig übrig hat. Tova erzählt ihm von ihrem verschwundenen Sohn – und Marcellus nimmt die Sache in die Tentakel.

Der Titel des Buches hat mich zuerst skeptisch gemacht. „Das Glück hat acht Arme”, das klingt nach einer uninspirierten Liebeskomödie. Der Originaltitel trifft es eher: Remarkably Bright Creatures. Der Roman von Shelby Van Pelt ist feinfühlig und humorvoll und überzeugt mit einer bedächtigen Erzählweise, die den Themen Verlust und Einsamkeit einen Teil ihrer Schwere nimmt. Einfach nur schön – nicht nur für Oktopus-Fans.

Das Glück hat acht Arme
von Shelby Van Pelt
übersetzt von Andrea Fischer

FISCHER Taschenbuch, 464 Seiten
ISBN: 978-3-596-70700-3
13,00 €

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